Hittrain - Playtrain - e-train
Die Faller-Spieleisenbahnen
(und was man daraus machen kann)


special 5 - Kurven mit größeren Bogenradien


Für die Faller-Bahnen gab es zunächst nur die platzsparenden Standardkurven mit 36cm Radius (sowohl Kunststoff- als auch Messinggleis), später kam noch ein größerer Radius von 49cm hinzu (nur Messinggleis). Gerade im Garten kann man jedoch etwas großzügiger planen, wobei ein größerer Radius auch dem Fahrverhalten (Entgleisungssicherheit, Rollwiderstand) zugute kommt. Daher wurden an verschiedenen Stellen neue Radien von 60cm eingebaut, diese haben sich sehr gut bewährt.

Zum Gleisbau im Einzelnen:
1. Als "Rohmaterial" dienen Bogengleise mit 36cm Radius (Messinggleis der e-train, die Kunststoffschienen lassen sich nicht umbauen).
2. Die Schienenverbinder haben auf der Unterseite Laschen, mit denen sie auf dem Schwellenrost verankert sind. Außerdem halten sie durch eine Prägung an den Laschenseiten die Schiene selbst gegen Längstverrutschen fest*. Wird die Lasche auf der Unterseite mit einem kleinen Schraubendreher um 180 Grad umgebogen kann die Schiene samt Schienenverbinder aus dem Schwellenrost herausgezogen werden. Anschließend wird die Schiene in einen Schraubstock gespannt und der Verbinder mittels Flachzange und etwas Krafteinsatz abgezogen.
3. Die Schwellenroste können nun gestapelt in den Schraubstock gespannt werden (Kurveninnenseite zeigt nach oben), anschließend werden die Stege zwischen den Schwellen jeweils durchgesägt. Dies nur auf der Kurveninnenseite!
4. Auf dem vorgesehenen Untergrund wird mittels "Holzleisten-Zirkel Marke Eigenbau" ein Radius von 60cm aufgemalt (Filzschreiber o.ä.). Im Fall der auf den Bildern gezeigten 90-Grad-Kurve besteht der Untergrund aus einer mit Stichsäge ausgeschnittenen und lackierten MDF-Platte.
5. Die Schwellenroste werden nun entlang der aufgezeichneten 60cm-Mittenlinie aufgenagelt oder geschraubt. Dabei müssen sie leicht aufgebogen werden, was dank der getrennten Schwellenstege auf der Kurveninnenseite kein Problem bereitet.
6. Die Schienenstücke werden per Hand und "pi x Auge" auf den neuen Radius gebogen. Wenn sie sich ohne größere Spannungen und Widerstände in die Schwellenroste einschieben lassen stimmt der Radius ;-)
7. Beim Einschieben darauf achten, daß die Stöße zwischen den Schienenstücken nicht genau auf einer Schwelle zu liegen kommen, sonst gibt es später bei Verlöten Probleme. Ggf. also einzelne Schienenlängen etwas anpassen (Metallsäge).
8.  Auch für die jeweils letzten Schienenstücke ist ein Ablängen erforderlich, damit ein sauberer 45/90/180-Bogen entsteht.
9. Zuletzt werden die Schienenstöße verlötet, kurze Drahtstücke an der Schienenaußenseite sind hier hilfreich. Für den Außenbereich hat es sich bewährt, jeden 2. Stoß mit einem Drahtbügel zu verlöten damit die Schienen bei entsprechenden Temperaturunterschieden "flexibel" bleiben. Ausschließlich feste Verlötungen führen sonst unweigerlich zum Reißen einzelner Verbindungen im Winter!

* Es gibt offenbar auch Gleisstücke, bei denen durch einen zusätzliche Prägung am Schienenfuß Schiene und Schwellenrost imteinander verbunden sind. Hier ist ein Trennen deutlich mühsamer.



Vergleich einer 90-Grad-Kurve mit 60cm Radius und dem 36cm-Standardradius. Das Ergebnis spricht für sich...

Verlöteter Schienenstoß im Bogengleis, hier die Version mit Drahtbügeln (um eine Längenausdehung der Schienen zu ermöglichen). Man könnte jetzt noch die Löcher in den Schwellen bzw. die Nagelköpfe etwas "tarnen".