Norddeutschlands kleinste Gebirgsbahn ;-)


1. Güterverkehr

Nach Stilllegung der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn 1971 und Wiederaufbau der Assebahn ab Bahnhof Wendessen 1976 gab es zunächst jahrelang keinen regelmägen Zugverkehr. Erst ab 1995 verkehrte zur Verfüllung des ehemaligen Bergwerkes ein Ganzzug mit Abraum von Ronnenberg zur Asse. Dieser bis 2003 regelmäßig an Mo-Fr fahrende Zug bestand aus 18 Selbstentladewagen mit einer Zugmasse von ca.1200t und wurde von einer der vierachsigen VPS-Loks (Reihe 13xx oder 15xx der Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter) befördert. Die Fahrtstrecke verlief über Hannover-Güterring, Hildesheim, SZ-Ringelheim, SZ-Bad, VPS-Strecke nach Beddingen, Braunschweig (Schleifenfahrt durch Rbf und Hbf ohne Umsetzen der Lok) nach Wolfenbüttel und weiter nach Wendessen (Ankunft ca. 15.30). Hier mußte der Zug geteilt werden, da wegen der folgenden Steigung auf der Assebahn die Zugmasse sonst zu hoch gewesen wäre. Mit 9 beladenen Waggons ging die Fahrt hinauf nach Wittmar, dort mußte der Zug erneut geteilt werden, da die Entladeanlage nur eine Zuglänge von 3 Waggons plus Lok zuließ. Nach den ersten 3 Pendelfahrten Wittmar - Schacht fuhr die Lok wieder hinunter nach Wendessen und holte den 2. Zugteil, worauf wieder 3 Pendelfahrten zum Schacht folgten. Abends war dann der Leerzug in Wittmar wieder komplett vereint und die Rückfahrt konnte beginnen.

2004 verkehrte der Zug (DGS 80329) nur noch dienstags und donnerstags und hatte lediglich die halbe Zuglänge (9 Waggons). Auch die Fahrtstrecke hatte sich geändert, so verlief die Hinfahrt jetzt über Lehrte - Peine - Braunschweig auf der Strecke 310. Wendessen wurde nun schon 10.30 erreicht, wobei der Zug dort jetzt nicht mehr geteilt werden mußte und sich sofort auf die Bergfahrt nach Wittmar begeben konnte. Vo hier fanden dann wie gewohnt 3 Pendelfahrten zum Schacht statt. Da der Entladevorgang bei 9 Waggons wesentlich schneller abgewickelt werden konnte, begann die Rückfahrt ab Wendessen bereits gegen 12.20. DGS 80333 fuhr über Wolfenbüttel und Braunschweig (wieder Schleifenfahrt) diesmal nach SZ-Beddingen und wechselte dort auf das Netz der VPS, wo der Zug über Nacht abgestellt wurde.

2005 soll es gelegentliche Fahrten (nach Bedarf) von Grasleben(!) zur Asse geben, näheres ist mir nicht bekannt.

Hier noch eine interessante Meldung vom März 2008, die Züge fahren immer noch (oder wieder?):
Beitrag bei www.drehscheibe-online.de

Auch aus dem März 2010 gibt es eine Sichtung:
Beitrag bei www.drehscheibe-online.de

2. Museumsverkehr

Der VBV (Verein Braunschweiger Verkehrsfreunde) führt regelmäßig Fahrten von Braunschweig zur Asse durch, die aufgrund des attraktiven Zieles auch gut genutzt werden. Hier kommt die Dampflok 102 (ehem. Hafen Braunschweig Nr.2) zum Einsatz, eine dreiachsige Tenderlok von 1925 (Hersteller Jung), ggf. unterstützt durch die Diesellok "V45 211" (ehem. VW-AG Wolfsburg, Deutz 1957) als Schublok. Zugestiegen werden kann in Braunschweig und Wolfenbüttel, wobei der Reisende bei der gemächlichen 40km/h-Fahrt zwischen beiden Orten über die Vergangenheit dieser Strecke nachdenken mag: Die 12 Kilometer zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel wurden 1838 als erste deutsche Staatsbahn(!) eröffnet. Besonders reizvoll ist dann die Fahrt auf der Anschlußbahn ab Wendessen wegen der Steigung von teilweise 1:60 und der kurvenreichen Streckenführung. Wenig oberhalb des Bahnhofs Wittmar endet die Fahrt an einem neu errichteten kurzen Bahnsteig. Zum Umsetzen rollt danach der Zug in den Bhf. Wittmar zurück, sofern nicht die Diesellok am anderen Zugende dies erspart. Auch im Bhf. Wendessen am Fuß der Assestrecke gibt es einen Bahnsteig an den ansonsten nicht mehr genutzten Nebengleisen, sodaß an Betriebstagen noch eine Pendelfahrt Wittmar - Wendessen und zurück stattfindet.
Die Verkehrstage findet man auf der Homepage des
Vereins Braunschweiger Verkehrsfreunde.